Faszination Glasblasen – Eine Einführung in die Kunst
- Christina Pacher-Wilfinger
- 7. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Die Magie des geschmolzenen Glases
Stell dir vor, wie ein unscheinbares, körniges Material in einem heißen Feuer zu einer leuchtenden, flüssigen Masse wird – formbar wie Honig, nur Sekunden später hart wie Stein. Glasblasen ist mehr als nur ein Handwerk – es ist eine fast magische Transformation, die mit jeder Drehung des Glases neues Staunen weckt.
Kein Stück gleicht dem anderen.
In dieser Blogserie nehme ich dich mit in die faszinierende Welt des Glasblasens – von der ersten Berührung mit dem glühenden Material bis hin zum eigenen kleinen Kunstwerk.
Was ist technisches Glasblasen?
Technisches Glasblasen ist eine spezialisierte Form des Glasverarbeitens, bei der Borosilikatglas oder Quarzglas mit Hilfe eines Gasbrenners erhitzt und geformt wird. Im Gegensatz zum Hüttenglasblasen wird hier nicht mit der Glaspfeife und Ofenglas gearbeitet, sondern mit Glasrohren oder Glasstäben, die punktuell erhitzt und manuell verarbeitet werden.
Die Werkstücke können dabei sehr filigran und funktional sein – von Laborgeräten über maßgefertigte Bauteile bis hin zu dekorativen Einzelstücken. Gearbeitet wird mit Drehbänken, Brennern, speziellen Werkzeugen und einem geschulten Auge.

Ein Blick in die Geschichte des Glasblasens
Schon im alten Ägypten und bei den Römern gab es frühe Formen der Glasbearbeitung, aber das heutige technische Glasblasen entwickelte sich vor allem mit dem Aufschwung der Chemie und Laborarbeit im 19. Jahrhundert. Besonders in Deutschland – etwa in Thüringen – entstand eine starke Tradition, die präzise gefertigte Glasgeräte für wissenschaftliche und industrielle Anwendungen hervorbrachte.
Die Kunstfertigkeit, Glas nicht nur funktional, sondern auch ästhetisch zu bearbeiten, wurde dabei über Generationen weitergegeben.
Tradition trifft Präzision
Technisches Glasblasen ist ein faszinierendes Zusammenspiel aus Handwerk und Technik. Es erfordert neben Geschick und Übung auch ein tiefes Verständnis für Materialeigenschaften, Temperaturverhalten und Werkzeugführung.
Während in der Industrie viele Prozesse automatisiert sind, erlebt das manuelle Glasblasen aktuell eine neue Wertschätzung – sei es im Kunsthandwerk oder in spezialisierten Werkstätten, in denen individuelle Maßanfertigungen gefragt sind.
Warum technisches Glasblasen begeistert
Wer einmal selbst an einem Brenner gesessen und Glas unter der eigenen Hand geformt hat, spürt sofort: das ist mehr als bloßes Arbeiten. Es ist eine Mischung aus Konzentration, Kreativität und dem Reiz, mit einem fordernden Werkstoff umzugehen. Das fertige Stück – ob funktional oder dekorativ – ist immer ein Unikat.
In Workshops können auch Anfänger einen ersten Einblick bekommen. Oft reichen ein paar Stunden, um ein kleines Objekt zu fertigen – und die Begeisterung ist geweckt.
Ausblick auf die Blogserie
In den nächsten Teilen dieser Serie erfährst du, wie du dich optimal auf einen technischen Glasbläser-Workshop vorbereitest, welche Werkzeuge und Techniken dabei verwendet werden, und wie du selbst erste Glasobjekte herstellen kannst. Du bekommst Einblicke in die Praxis, Tipps von Profis – und vielleicht sogar Lust auf ein neues Hobby oder einen kreativen Perspektivwechsel.
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